Die Landesnatur des Rothengaus ist stets vom Wald geprägt. Selbst in den wenigen Städten des Landes ist das grüne Meer der Blätter durch seinen Duft und seinen vielfachen Erzeugnisse präsent, welche die Märkte füllen.
Der Wald ist dunkel, tief und noch immer in seinem Herzen unerforscht. Wie Adern ziehen sich Straßen durch ihn hindurch, ohne seiner Wildheit Zügel anlegen zu können. So oft die die Menschen auch Lichtungen schlagen, um neue Siedlungen zu gründen, so wächst und wuchert der Wald an anderer Stelle weiter und nimmt wieder, was sie nicht angemessen pflegen.
Es sind dementsprechend besonders die Tiere des Waldes, die große Bedeutung für die Bewohner der Markgrafschaft besitzen. Die Mehrheit ihres Nutzviehs wird in den Wäldern gehalten, so dass sich im Laufe der Zeit Rinder, Schweine und Schafe an das teilweise wilde Leben zwischen den Bäumen gewöhnt haben. Diese Tiere sehen daher im Rothengau auch meist anders aus, als in fremden Ländern. Ihre Farben sind dunkler, ihre Körper kleiner und aber dafür umso zäher und von längerer und gesünderer Lebensdauer. Ihr Leben in den Wäldern hat allerdings zur Vermehrung zweier Arten von Wildtieren beigetragen, die oftmals nur durch große Jagden davon abgehalten werden können immense Schäden zu verursachen.
Die erste von ihnen sind die Melgorischen Luchse. Diese Raubkatzen erreichen die Größe eines Schäferhundes und sind durch eine grünliche Fellfarbe perfekt an das Leben in den Wäldern angepasst.
Noch größer sind die Schadbären. Diese Tiere überragen gewöhnliche melgorische Bären um Haupteslänge und übertreffen sie auch weit an Wildheit und Fressgier. Schadbären sind von schwarzer Farbe und wagen sich im Schatten verborgen auch dicht an die Siedlungen der Menschen heran. Wenn sie verwundet werden, verfallen diese Tiere in einen Blutrausch, der sie Schmerzen vergessen und blindwütig alles Leben um sie herum zerfetzen lässt, bis sie entweder Tod oder völlige Entkräftung zu Boden sinken lässt.