Die Sperberfurth wird bisweilen auch als Tor des Nordens bezeichnet, denn es ist eine der südlichsten Freiherrschaften des Nord-Rothengaus. Ihr Gebiet liegt mittig, beiderseits des Alnu, der im Herzogtum Waldburg entspringt und bei Eibenbrück den Rothengau erreicht, um dann, nachdem er die Sperberfurth passiert hat, bei Fuchsstein in den Grenzfluß zu münden. In den Alnu münden auf dem Gebiet der Freiherrschaft wiederum die von Süden kommende Clava, die bei Magorsruh entspringt und bald darauf Nhorrburg passiert und der von Norden kommende Abie, dessen Quelle in den Ausläufern der Waldburger Hügel liegt und der vor seiner Vereinigung mit dem Alnu noch Sommerau passiert. Der südlich des Alnu gelgene Teil der Sperberfurth ist landschaftlich durch das schiefrige Mittelgebirge des Luxblicks und die östlich der Clava gelegenen Wälder im Grenzgebiet zu Eibenbrück geprägt.
Der Schiefer- und Erzabbau auf dem Luxblick, sowie die in der Sperberfurth zusammenkommenden Flüsse und die sich oft daran orientierenden Handelsrouten, haben die Sperberfurth zu einer der reichsten Freiherrschaften des nördlichen Rothengaus gemacht. Auch wenn dieser Reichtum im Vergleich zu den vom Handel mit Nederland profitierenden Freiherrschaften des Südens als bescheiden bezeichnet werden muss, ermöglichten es diese Mittel die auf einem Felssporn oberhalb des Zusammenflusses von Alnu und Abie throndende Burg Sperberstein zu einer beeindruckenden Feste auszubauen. Am Fuße des sperberfurthischen Familiensitzes ist mit der Zeit ein kleines Dorf entstanden, dass sich inzwischen beiderseits der namensgebenden Furth erstreckt. Dieses ist bekannt für die meisterliche Verarbeitung der in Luxblick abgebauten Erze, wozu der mit zwergischen Geheimnissen vertraute Schmied Jalk, den der Ritter Neidhart auf seinen Reisen kennenlernte und der so einige Winter in der Sperberfurth verbachte, einiges beigetragen haben soll.
Der amtierende Freiherr Roland von der Sperberfurth hat bereits einen Teil der Verantwortung auf seinen Sohn Neidhart übertragen. Noch gelingt es diesem jedoch meist, sich durch seine häufigen Reisen den Verwaltungsaufgaben zu entziehen. Dies wird einzig möglich durch die Aufteilung der Freiherrschaft in drei Vogteien. Neben Erbhold, dem Burgvogt von Sperberstein sind es die Vogteien Nord- und Südfurth, die jeweils das Gebiet auf der entsprechenden Seite des Alnu umfassen. Zu jeder dieser Vogteien gehört auch ein Hauptmann der Landwehr, der mit seinen Leuten für Recht und Ordnung sorgt und in der Regel auch das Amt eines Schultheißen inne hat.
Nennenswerte Ansiedlungen gibt es über Sperberstein hinaus nur südlich des Alnu im Grenzgebiet zu Fuchsstein in den Ausläufern des Luxblicks. Hier befinden sich die benachbarten Gemarkungen Dorf und Cest mit jeweils einigen dutzend Herdstellen. Eine sehr gute Lage am Weg nach Fuchsstein hat hier das Gasthaus zum torkelnden Bauern, dass auf Dorfer Gemarkung liegt.